NATO: Die North Atlantic Treaty Organisation

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Was heißt NATO?

NATO ist die Abkürzung für englisch "North Atlantic Treaty Organisation". Das heißt auf deutsch etwa: Nordatlantisches Bündnis. Sie wurde am 4. April 1949 in Washington gegründet von zehn europäischen Staaten, Kanada und den USA. Die Bundesrepublik Deutschland, also Westdeutschland, trat der NATO 1955 bei. Die Mitglieder versprachen, einander militärisch beizustehen, falls ein Mitgliedsland angegriffen würde.

1955 gründeten auch die damaligen kommunistischen Staaten im Osten Europas ein ähnliches Bündnis, den Warschauer Pakt. Dem Warschauer Pakt gehörte der östliche deutsche Staat, die DDR, an.

Das NATO-Logo (Foto: Colourbox)

Gleichgewicht des Schreckens

Über Jahrzehnte hielten NATO und Warschauer Pakt eine Art "Gleichgewicht des Schreckens". Beide Bündnisse hatten genug Waffen, um den Gegner zu schlagen. Deshalb traute sich keine Seite, einen Krieg zu beginnen. "Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter", beschrieb die Friedensbewegung den Zustand.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Ende der kommunistischen Regierungen löste sich bald der Warschauer Pakt auf: Die NATO hatte keinen mächtigen Gegner im Osten mehr.
Heute sind auch Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts Mitglieder der NATO.

Treffen der NATO-Außenminister (2020) (Foto: picture-alliance / Reportdienste, AA | NATO/Poo)
Der Zweiter Tag des Treffens der NATO-Außenminister unter dem Vorsitz des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg findet in Brüssel statt (2020)

Neue Aufgaben: Sicherung des Friedens und Vermeidung von Konflikten

Heute sieht die NATO ihre Aufgabe darin, weltweit für Sicherheit und Frieden zu arbeiten.

Dabei geht es nicht mehr nur um Verteidigung gegen den Angriff durch die Armee eines anderen Landes, sondern auch um die Bedrohung eines Mitgliedslandes durch Terrorist*innen.

Sie kann auch Truppen schicken, um in einen Konflikt in einem anderen Land einzugreifen.

Ist das nicht Sache der Vereinten Nationen?

Die NATO kann auch außerhalb ihrer Mitgliedsländer Soldat*innen einsetzen, wenn die Vereinten Nationen ihr dazu einen Auftrag geben. Die NATO hat aber auch schon einmal ohne so einen Auftrag eingegriffen, das war 1999 im Kosovokrieg.

Kritik

Viele Gruppen der Friedensbewegung kritisieren die NATO für diesen Einsatz heftig, weil sie ohne Auftrag der Vereinten Nationen gehandelt habe.
Überhaupt, sagen sie, dass man mit Soldat*innen den Frieden nicht dauerhaft sichern könne. Sie werfen der NATO vor, sich nur für Vorteile in eigenen Ländern einzusetzen. Sie meinen, aus dem Ost-West-Konflikt sei ein Konflikt zwischen den reichen Ländern des Nordens und den armen Ländern des Südens geworden.

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